Colourful Cologne

Colourful Cologne Powerful Art Kulturkirche Ost Köln
Ausstellung: „Colourful Cologne – Powerful Art“
13. Juni 2020
Marie Bruske-Schmachtenberg Andrea Wycisk Antje Krawietz Einzigartige Kunst Alles außer artig Ausstellung in der Kulturkirche Ost Köln
Einzig, nicht artig
3. Juli 2020

Colourful Cologne

Colourful Cologne Powerful Art Kulturkirche Ost Köln
COLOURFUL COLOGNE – POWERFUL ART
Gemeinsame Ausstellung von
Melanie Lengowski, Scherian Amawi, Don Fu, Sami Gebremariam, Andreas Görzen und Ferhan Hizli 

Dauer: 13. bis 30. Juni 2020

Öffnungszeiten: dienstags bis samstags jeweils von 17 bis 20 Uhr

Eintritt: frei

HINWEIS! Es sind maximal 32 Gäste zugelassen. Dabei gilt unverändert: Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern ist ebenso einzuhalten wie die Maskenpflicht.

Einen „bunten Strauß völlig unterschiedlichen Arbeitsweisen“ kündigte Prof. Dr. Irene Daum in ihrer einführenden Ansprache an – und sie sollte Recht behalten. Ähnlich einer Fernsehmoderatorin mit Mikrofon – die Vernissage wurde per Internet-Livestream übertragen – interviewte sie alle sechs teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler zu ihren persönlichen Motivationen und Ambitionen. Und siehe da: So unterschiedlich die handwerklichen Ansätze auch sein mögen, so einig waren sich doch alle in der verbindenden Kraft der Kunst und so froh darüber, dass – wenn auch unter Auflagen – nach den langen Wochen des Corona-Lockdowns Ausstellungen wie diese in unserer KULTURKIRCHE OST wieder möglich sind.

„Seit 2012 machen wir hier Veranstaltungen“, sagte Dirk Kästel vom Kirchenträger, der GAG Immobilien AG. „Aber dies ist erst die zweite, die sowohl quasi real als auch virtuell stattfindet.“ Wer weiß? Sofern sich die Form bewährt, hätten die Covid19-Einschränkungen zumindest in diesem Fall etwa Positives bewirkt.

Den aufgezeichneten Livestream in einer nur leicht geschnittenen Version können Sie übrigens weiterhin sehen:

Die Vielfalt der in der Ausstellung versammelten Stilrichtungen mochte auch Daum nicht beklagen – im Gegenteil: „Genau sie macht die Kunststadt Köln aus!“ Etwa die Collagen von Melanie Lengowski, die ihre Gemälde gerne um Naturmaterialien ergänzt und sie so beinahe zu Skulpturen auswachsen lässt. „Gleichgewicht“ ist ihr Metathema, das gilt auch für ihre Darstellungen fiktiver Stadtpanoramen, die in ihrem Spiegelbild ihr Gegenstück finden. 

Ganz anders die Popart von Andreas Görzen, die er mit abstraktem Realismus zu einer ganz eigenen künstlerischen Sprache erweitert. In unserer KULTURKIRCHE OST zeigt er Porträts von Marilyn Monroe und Martin Luther King sowie den Kölner Dom. In der Tatsache, dass es von diesen Motiven zahllose künstlerische Umsetzungen gibt, reizt ihn: „Ich will meine eigene Interpretation finden.“

Fulvio Ceola hat sich den Künstlernamen Don Fu als Streetartist redlich verdient. Auch in seiner quasi-klassischen Kunst bedient er sich Elementen des Graffiti: „Schrift beziehungsweise Kalligraphie ist für mich interessant.“ Wie beispielsweise in einem Porträt von Konrad Adenauer, in dem er dessen berühmtes Zitat verarbeitet: „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“

Kunst ist Kommunkation

Eine ganz andere Form der Kommunikation wählt der gelernte Kommunikationsdesigner Fernhan Hizli. Er findet seine Motive in der Mode, die für ihn „immer eine Aussage hat“. Welche Aussage haben seine ironisierenden Kombinationen aus Trainingsjacke und Gemälde in gelb und rot? Tatsächlich eine kritische: „Ich habe das Gefühl, wir gucken uns gar nicht mehr richtig an.“ Hizlis Kunst hingegen umso mehr – ein echter Blickfänger.

Blickfänger – das sind auch die großen Kulleraugen, die Sami Gebremariam dem ikonischen Mädchen auf seinem Gemälde „Fear & Hope“ gegeben hat. Es kauert auf einer Weltkugel und blickt in eine Zukunft, die offener scheint denn je. Für Gebremariam ein Sinnbild für Corona: „Hoffnung und Angst“.

Die schwierigste Frage hat Irene Daum für Scherian Amawi reserviert: „Kann Kunst unser geistiges Leben verbessern?“ Amawi versucht in ihren Werken die spirituelle mit der irdischen Welt zu versöhnen und bedient sich dabei intuitiv abstrakter und konkreter Elemente – Zahlen etwa oder Gegenstände, die sie im Farbenmeer platziert. Ihre Antwort auf Daums Frage: „Ich wünsche jedem Menschen, dass er die kleinen Dinge des Lebens genauer betrachtet.“

Die Liebe zum Detail – auch darin sind sich die Künstler dieser wunderbar gelungenen Ausstellung einig.

WAS GIBT’S ALS NÄCHSTES IN UNSERER KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!