Art hoc

Marie Bruske-Schmachtenberg Andrea Wycisk Antje Krawietz Einzigartige Kunst Alles außer artig Ausstellung in der Kulturkirche Ost Köln
Ausstellung: „Einzigartige Kunst – Alles außer artig“
3. Juli 2020
Rolf Lukaschewski posiert vor einem seiner Gemälde
Rolf Lukaschewski
13. August 2020

Art hoc

Das typische Rot vom Künstlerinnenverbund Erftkreis/Köln
DER KÜNSTLERINNENVERBUND ERFTKREIS-KÖLN PRÄSENTIERT MARTINA AUWEILER-GEWALTIG, HERRAT BOSTRÖM, ELFIE HELLMICH, DORIS KAMLAGE, PETRA KREMER-HORSTER, RITA LÜ, ISABEL OESTREICH & KAREN BETTY TOBIAS.
Gemälde und Skulpturen von acht Künstlerinnen aus Köln und Umgebung.

Dauer: 22. Juli bis 7. August 2020

Öffnungszeiten: dienstags bis samstags jeweils von 17 bis 20 Uhr

Eintritt: frei

HINWEIS! Es sind maximal 46 Besucher gleichzeitig zugelassen. Dabei gilt unverändert: Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern ist ebenso einzuhalten wie die Maskenpflicht.


Alles außer gewöhnlich bei dieser Ausstellung: Acht Künstlerinnen gleichzeitig als Ausstellerinnen hatte es in unserer KULTURKIRCHE OST in Köln zuvor noch nicht gegeben. Einen Corona-Fall im Organisationsteam allerdings auch noch nicht. Die Vernissage fand aus diesem guten Grund weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Immerhin zwei Künstlerinnen aber waren vor Ort, um die Ausstellung offiziell zu eröffnen. 

„Art hoc“

„Die Gelegenheit, uns hier zu präsentieren, hat sich sehr kurzfristig ergeben“, erklärte Herrat Boström von KEK, dem Künstlerinnenverbund Erftstadt-Köln. „Normalerweise setzen wir uns immer ein Thema, das wir alle bearbeiten. Das war in der knappen Zeit diesmal nicht möglich.“ Die Künstlerinnen hatten der Ausstellung in unserer KULTURKIRCHE OST deshalb einen eigenen augenzwinkernden Titel gegeben: „Art hoc“.

Powerfrauen Ausstellung in der KULTURKIRCHE OST in Köln

Herrat Boström (l.) und Isabel Oestreich von KEK, dem Künstlerinnenverbund Erftkreis-Köln

Eines wurde selbst unter diesen erschwerten Umständen deutlich: die große Vielfalt des künstlerischen Schaffens der KEK-Mitglieder. Das stellte auch Prof. Irene Daum fest, die – immerhin das wie gewohnt – die Einführungsrede hielt und in ihrer Ansprache alle Künstlerinnen einzeln vorstellte. „Die breite Palette an Stilen und Ausdrucksformen – Fotografien, Skulpturen, Malerei, Zeichnungen – ist sehr beeindruckend.“ 

Ein inhaltlicher Roter Faden ergab sich auch ganz ohne konkrete Themensetzung: die Rolle der Frau in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Allen KEK-Künstlerinnen geht es in ihrer Kunst um mehr als ein rein ästhetisches Statement. Sie möchten berühren, emotional bewegen. Sie alle eint der Anspruch, mit ihrer Kunst etwas im Betrachter auslösen zu wollen, ungewöhnliche Perspektiven zu eröffnen, neue Gedankengänge und Assoziationsketten anzustoßen.

Die Künstlerinnen in Kurzporträts

Martina Auweiler-Gewaltig gelingt das in ihren Aquarell mit einer schlüssigen Kombination von abstrakten und konkreten Elementen. Sie beschäftigt sich mit dem menschlichen Miteinander und welchen ständigen Veränderungen es unterworfen ist. Und sie stellt Fragen: Warum sind wir in der Lage, gewisse Verhaltensweisen anzupassen und zu verändern – und andere eben nicht?

Doris Kamlage besticht in ihrer Arbeit durch elegante Plastiken und Installationen. Die studierte Bildhauerin interessiert sich besonders für das Spannungsfeld zwischen der bekannten und der virtuellen Realität und kritisiert die Tatsache, dass viele Menschen heutzutage quasi im Internet leben und keinerlei kritische Distanz mehr dazu haben.

Petra Kremer-Horster hingegen sucht in ihrer Kunst nach eigenen Realitäten, nach interessanten Spuren, die sie weiterverfolgen kann, um etwa ganz eigenes zu schaffen. „Ihre Bilder haben immer auch eine haptische Qualität“, sagte Prof. Daum und seien schon deshalb eine „ganz besondere Erfahrung“.

Rita Lü betreibt in ihren Skulpturen das Wechselspiel zwischen Material und Raum – nicht nur, weil sie in ihrer Karriere bisher viel im öffentlichen Raum gearbeitet hat. Immer geht es bei ihr um das Zusammenwirken zwischen Licht, Luft und Umgebung. Damit ist sie interessanterweise ganz nah am Gründungsmotto der Trägers unserer KULTURKIRCHE OST, der GAG Immobilien AG, auf Kölsch: „Lich, Luff und Bäumcher“. Unverzichtbare Räume schaffen beide: Rita Lü in der Kunst, die GAG im Wohnungsbau.

Karen Betty Tobias betont in ihrem Schaffen immer wieder die Bedeutung des künstlerischen Ausdrucks für das eigene Wohlbefinden. Sie interessiert sich für die Evolution, die Vielfalt an Formen und Schönheit. Auffällig bei ihr die Motive aus Märchen und Mythen, die beim Betrachter Erinnerungen an die eigene Kindheit wecken.

Elfie Hellmich engagiert sich unter anderem künstlerisch beim Leichlinger Kunstprojekt Sinneswald. Sie interessiert sich in ihrer Arbeit besonders für die Wechselwirkung von Mensch und Umwelt.

Herrat Böstrom befasst sich in ihrem Kölner Atelier vorzugsweise mit sozialwissenschaftlichen Themen. Zahlreiche Reisen, unter anderem nach Afrika, haben ihre Sinne für ungewöhnliche Firmen, Farben und Materialien geschärft. Ihre Kunst begreift sie als ständig im Fluss begriffenen Schaffensprozess, bei dem am Anfang nie klar ist, was am Ende entsteht.

Isabel Oestreich betreibt neben Objektkunst und Fotografie auch Land Art. Ihre Kunst soll neue Sichtweisen erschließen und den Betrachter aus seiner passiven Rolle locken: Vielmehr soll er sich aktiv mit üblicherweise als selbstverständlich hingenommenen Strukturen befassen.

 

WAS GIBT’S ALS NÄCHSTES IN UNSERER KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!