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GERDA LAUFENBERG, ULRICH KRÄMER & RALF BORLINGHAUS

Sex ist auch nur ein Wort. Oder?
Die Ausstellung „Wort-Bild-Skulpturen-Art“ in unserer KULTURKIRCHE OST präsentierte Arbeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – zumindest auf den ersten Blick. Doch Gerda Laufenberg, Ulrich Krämer und Ralf Borlinghaus weben in ihrer Kunst den gleichen Roten Faden: Sie lassen Freude aufkommen beim Betrachter – und hier und da ein Schmunzeln.

Beispielhaft für den Frohsinn im Werk der ausstellenden Künstler steht Gerda Laufenberg. „In ihrem Werk steht der Mensch im Zentrum“, sagt Professor Dr. Irene Daum in ihren Ankündigungsworten. „Auf liebevolle Art und Weise nimmt sie den Menschen gern mal auf die Schippe.“

Einem größeren Publikum bekannt geworden ist die Künstlerin 1997 durch ihre Arbeit zum 750. Kölner Dom-Jubiläum: einem Blatt mit zahlreichen geschichtlichen Szenen. Von der Grundsteinlegung des Kirchenbaus bis zu den Skateboard-Fahrern auf der Domplatte. „Die gesamte Historie in einem Bild zeigen zu wollen ist natürlich vermessen, aber das waren die Kölner ja auch 1248, als sie mit dem Bau dieser gigantischen Kirche begannen“, sagt Gerda Laufenberg, bei der unsere wesentlich bescheidenere KULTURKIRCHE OST durchaus Eindruck hinterlassen hat. „Dass ich in meiner Stadt immer noch unbekannte Orte kennenlerne, erstaunt mich immer wieder. Und das ist wirklich ein außergewöhnlicher!“

Ihr Bild „48 Kölner Köpfe“ ist als Seitenhieb auf jenen anderen bekannten Maler aus der Domstadt zu verstehen: Gerhard Richters „48 Porträts“, die ausschließlich die Konterfeis berühmter Männer zeigen. „Die Besucher sollen auch mal aufschauen auf 48 Frauen, die in Köln etwas bewegt haben.“ Dazu zählt sie Persönlichkeiten wie Nico, Alice Schwarzer, Anne Will, Trude Herr und Henriette Reker.

Vielseitig wie das Leben selbst – das ist Gerda Laufenbergs Kunst. Und so werden ihre Bilder auch nie langweilig. „Wenn ich immer das Gleiche hätte machen wollen, wäre ich Buchhalterin geworden.“ Glücklicherweise hat sie sich gegen das Büro und für ihr Atelier in Rodenkirchen entschieden. Dort malt, zeichnet, sprüht und klebt sie, was das Zeug hält. Die Besucher in unserer KULTURKIRCHE OST dürfen sich amüsieren über skurrile Szenen und absurde Porträts.

 

Leicht wie Stahl

Erstaunlich, wie leicht Stahl wirken kann – zumindest, wenn man die Arbeiten des Essener Skulpturen-Künstlers Ulrich Krämer betrachtet. Das sah auch Irene Daum in ihren Eingangsworten so: „Das Besondere bei Krämer ist der Kontrast zwischen dem harten schweren Stahl und den filigranen Formen.“ Die „Kopftuch-Serie“ scheint im Raum zu schweben, ebenso „Der Engel“ am Altar.  „Als ich von den Veranstaltern für die KULTURKIRCHE OST angefragt wurde, war klar: Der Engel muss mit“, erzählt Krämer. „Er hat schon viele Kirchen gesehen. Aber diese mit ihrer ungewöhnlichen Architektur ist etwas Besonderes.“

Auch der Wortkünstler Dr. Ralf Borlinghaus ist von der Atmosphäre der Location fasziniert. „Sie passt zu meinen Arbeiten.“ Er möchte erreichen, dass die Betrachter sich vom Digitalen ab- und und seinen handgeschriebenen Wörtern zuwenden. „Im Gehirn gibt es keine Trennung zwischen Wort und Bild, da passiert alles gleichzeitig.“ Borlinghaus belässt es ganz bei Schwarz auf Weiß: „Farbe braucht es gar nicht“, sagt er. „Die entsteht im Kopf.“ In seinem Wortbild „BÖRSE“ tauchen beispielsweise Zylinder-tragenden Kapitalisten, Dollar- und Eurozeichen auf. In „SEX“, das er selbst besonders mag, erwecken die Handschrift und die Anordnung der Buchstaben das Wort zum sinnlichen Leben. 

Am 8.12.17 ab 19 Uhr schließt die Schau mit der Finissage (ab 19 Uhr) bei Glühwein und geselligem Beisammensein. Bis dahin ist unsere KULTURKIRCHE OST immer dienstags bis samstags von 17 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon 0162-233 67 01 geöffnet.

Zur Website von Gerda Laufenberg
Zur Website von Ulrich Krämer
Zur Website von Ralf Borlinghaus

 

Was gibt’s als nächstes in unserer KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!