„Vom Duo zum Trio“: Mit Philipp Diederich am Saxophon wuchs das Lorca Duo zum Terzett

Gleich zu Beginn ein Statement: Das Intro aus Modest Mussorgskys Superhit „Bilder einer Ausstellung“ klang in der Interpretation von Itxaso Etxeberria (Klavier), Mariana Hernández (Geige) und Philipp Diederich (Saxophon) so überraschend voll und rund und schön, als habe sich der russische Komponist das Stück 1874 genau in diesem Sound erdacht.

Theoretisch möglich, praktisch unwahrscheinlich. Zwar war das Saxophon Mitte der 19. Jahrhunderts schon erfunden, so richtig durch startete das Instrument aber erst mit dem Aufkommen des Jazz‘ einige Jahrzehnte später.

Für die drei Musiker, die erstmals in dieser Formation auftraten, eine große Herausforderung: „Es gibt kaum Literatur für unsere Besetzung“, erklärte Philipp Diederich. Das Programm, das Etxeberria, Hernàndez und Diederich für diesen Abend in unserer KULTURKIRCHE OST erarbeiteten, bediente sich schwerpunktmäßig bei Tondichtern aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die Arrangements mussten also allesamt angepasst werden – mit einer Ausnahme. Diederich: „Das letzte Stück des Progamms, Cantilène et Danse, hat Marc Eychenne 1967 tatsächlich für Klavier, Geige und Saxophon geschrieben.“

Gerne wieder!

Vielleicht kommen künftig noch mehr Komponisten auf die gute Idee, für die Besetzung Piano-Violina-Saxophon zu schreiben. Das mexikanisch-spanisch-deutsche Trio machte jedenfalls nachdrücklich Werbung für sich und seine Besetzung. Wie wohl Astor Piazzolla („Tristango“), Heitor Villa-Lobos („Song of the Black Swan“), Béla Bartók (Auswahl aus „44 Duos“) oder George Gershwin („It ain’t necessarily so“, „Summertime“, „A Woman is a sometime thing“) über die Interpretationen ihrer Kompositionen durch das Trio geurteilt hätten? Das Urteil der Zuhörer dieser ungewöhnlichen Konzertpremiere jedenfalls war eindeutig: Ohne Zugabe durfte das Trio nicht Feierabend machen. 

Ob die Kombination aus Lorca Duo und Philipp Diederich nach diesem erfolgreichen Debüt noch einmal zu hören sein wird? Mariana Hernàndez und ihre Kollegen müssen nicht lange überlegen: „Von uns aus gerne!“

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