Marél von Steinling

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Marél von Steinling

Marel von Steinling in der Kulturkirche Ost in Köln
„Farb- und Formenwelt, faszinierende Tiefe und Spannung“: Kunstausstellung von Marél von Steinling

Dauer der Ausstellung: von 5. bis 19. September 2020

Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 17 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung per Email oder Anruf unter 0221-2011242

Eintritt: frei

Preisliste als PDF-Download
Gemälde in der Online-Galerie

HINWEIS! Es sind maximal 46 Gäste zugelassen. Dabei gilt unverändert: Ein Abstand von mindestens 1,5 Metern ist ebenso einzuhalten wie die Maskenpflicht. Um vor Ort Wartezeiten zu vermeiden, empfehlen wir eine Anmeldung per Email.


Künstlerin Marél von Steinling in der Kulturkirche Ost in Köln

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich als Frau von Steinling angesprochen werde“, sagt die Künstlerin am Rande der Vernissage vor unserer KULTURKIRCHE OST. „Denn eigentlich ist der Name mit dem Tod meines Vaters im Jahre 1984 ausgestorben.“ Eigentlich trägt sie den Namen Marie-Gabrielle Freifrau Spies von Büllesheim. Das Vermächtnis ihrer Eltern lebt sie unter anderem in ihrem Künstlernamen Marél von Steinling weiter.

Das künstlerische Talent hat sie von ihrer Mutter geerbt. „Sie hat Aquarellporträts gemalt. Schon als Fünfjährige wusste ich, dass ich Künstlerin werden will. Ich wollte vielleicht Musik studieren, am liebsten allerdings Malerei.“

Das hat von Steinling – 1933 in Eichstätt geboren, im Allgäu aufgewachsen – auch gemacht: Von 1954 bis 1958 war sie an der Akademie der bildenden Künste in München, studierte Malerei bei Prof. Erich Glette und außerdem Bildhauerei bei Prof. Heinrich Kirchner. Seit 1960 lebt und arbeitet sie auf Burg Metternich bei Bonn.

„Mein Talent ist eine Leihgabe“

Bei einer kurzen Rede zur Vernissage spricht Freifrau Spies von Büllesheim vom Unterschied zwischen Talent und Hobby. „Malen ist kein Hobby, sondern eine Gabe. Ein solches Talent ist eine Leihgabe – und gleichzeitig eine Verantwortung, Es ist meine Aufgabe, meine Verpflichtung zu malen. Ich fühle mich schlecht, wenn ich mal einen Tag lang nichts gemalt habe.“ Spider-Man-Fans fühlen sich in diesem Moment an den Satz erinnert, den Stan Lee seinem Comic-Helden in den Mund gelegt hat: „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.“

Zu ihrem Werk entwickele sie beim Malen eine besondere Beziehung. „Ein Bild ist wie ein Kind“, sagt sie, die selbst sechs Kinder großgezogen hat. „Wenn ich es verkaufe, ist es so, als gäbe ich eins meiner Kinder in die Fremdenlegion.“

Marél war schon als Kind ihr Spitzname

Gern erzählt sie wie der Vor- ihres Künstlernamens entstanden ist: Schon ihre Geschwister hätten das unhandliche „Marie-Gabrielle“ zu Marél abgekürzt. Auch ihre Kommilitonen an der Akademie nannten sie so – und versahen sie gar mit dem Nachnamen Blau. Einen speziellen Blauton, bekannt geworden als „Marél-Blau“, hat die Künstlerin inzwischen zu ihrem Markenzeichen gemacht.

Und so ist es kein Zufall, dass – neben Mundartstücken von Willi Ostermann und Fritz Weber – das Lied „Blau“ von Jupp Schmitz zum Programm des kölschen Krätzchensängers Philipp Oebel gehört, das die Vernissage rahmt.

Ein Bindeglied durch die Jahrzehnte

In ihrer einführenden Rede zur Ausstellung knüpft die Kunstexpertin Prof. Irene Daum an den speziellen Farbton an, der sich in fast allen Bildern der Freifrau wiederfindet: als Bindeglied über die stilistische Veränderung und die wechselnden Themenvorlieben hinweg, die sich im Laufe der Jahrzehnte ergeben hätten. Die Ausstellung gebe Besuchern die Möglichkeit, die Entwicklung der Künstlerin vom figurativ-natürlichen Stil in Richtung Abstraktion zu verfolgen.

Dieses sehr leuchtende Blau spielt ganz unterschiedliche Rollen. Es bringt in viele Bilder Lichteffekte hinein, die den Bildern eine spezielle Art von Tiefe und Volumen geben“, so Daum. Die vielschichtigen Kontraste sorgten für eine besondere Spannung. Wir sehen immer wieder Anklänge an die klassische Moderne, aber mit einer eigenen Sprache.“ Die Bilder gäben die Inspiration der Künstlerin an den Betrachter weiter. Wenn man sich intensiv auf sie einlasse, sei immer wieder Neues zu entdecken.

Jeder soll sich selbst was denken“

Die Ölgemälde, die in unserer KULTURKIRCHE OST ausgestellt sind, wurden teils auf Pappe, teils auf Leinwand gemalt, manche sind gerahmt, andere rahmenlos. Oft haben sie keinen Titel: „Jeder soll sich selbst was denken“, sagt dazu die Künstlerin. Das älteste Bild ist von 1977, die jüngsten von 2020.

Der Blick auf ein Lebenswerk also. Ob sie denn nie ans Aufhören denke? Eigentlich könne sie sich das nicht vorstellen, sagt die 87-Jährige zur Ausstellungseröffnung in unserer KULTURKIRCHE OST. „Allerdings werden meine Augen langsam schlechter.“ Noch allerdings sei sie sehr produktiv: „Allein letzte Woche habe ich drei Bilder gemalt.“

Zur Website von Marél von Steinling

 
Aufzeichnung des Livestreams:

 

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