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Der Unglaubliche Heinz
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Spannung mal drei

Bettina Mauel, Jo Oberhäuser & Dmitrij Dihovichnij
Ganz unterschiedliche künstlerische Ansätze prallen in der Ausstellung „Einblicke in drei Welten, Zeiten und Persönlichkeiten“ von Bettina Mauel, Jo Oberhäuser und Dmitrij Dihovichnij aufeinander. Ein Umstand, der einen Besuch der Schau besonders reizvoll macht. 

Öffnungszeiten: vom 17. bis zum 31. August 2019 donnerstags und freitags geöffnet von 17 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung per Email an Dirk Kästel oder telefonisch unter 0221-2011242.

Eintritt: frei

Auf den ersten Blick sind die Arbeiten von Jo Oberhäuser, Bettina Mauel und Dmitrij Dihovichnij komplett unterschiedlich: drei Welten, drei Zeiten, drei Künstler. Bei näherer Betrachtung haben sie jedoch eines gemeinsam: „Alle leben von der Spannung.“ So brachte es Prof. Irene Daum in ihren einführenden Worten bei der Ausstellungseröffnung in unserer KULTURKIRCHE OST auf den Punkt.

OBERHÄUSER MAUEL DIHOVICHNIJ Kulturkirche Ost Köln GAG

Bei Jo Oberländer ist es die Spannung zwischen dem künstlerischen Gestalten und kritischen Themen. Seit rund 30 Jahren setzt sich der gebürtige Kölner in seinen überarbeiteten Collagen, Decollagen, Bildmontagen und Combine-Paintings mit Themen des aktuellen Zeitgeschehens auseinander und spart dabei nicht mit Kritik. In seiner fortlaufenden Serie „Nothing Pleasant“ beschäftigt er sich in pointierter, oft ironischer Art und Weise mit Werbeanzeigen und ihren Slogans.

Überlagernde Schichten

Der Blick des Betrachters bleibt an den gegensätzlichen Schichten hängen: die bunte Ebene überlagert die schwarzweiße. Die künstlerische Bearbeitung erzeugt eine Bildsynthese, vor allem aber eine ironisierende Entlarvung der Werbung und ihrer Slogans. Häufig arbeitet Oberländer mit aus der Tagespresse entnommenen Fotografien, die über Missstände, zivilisatorische Entartungen oder Unglücksfälle informieren. „Schaut auf das Schreckliche! Empört Euch! Erkennt die Missstände!“ Dies wären die Botschaften der Bilder, doch solche Botschaften gehen in der gegenwärtigen  inflationären Häufung unter.

Oberländer will uns darauf aufmerksam machen, dass uns längst die Kapazitäten fehlen, um die Bilderflut angemessen verarbeiten und bewerten zu können. Ja, wir können nicht einmal sicher sein, ob ein Foto wirklich das zeigt, was es zu zeigen vorgibt, oder ob es nicht per Software bearbeitet worden ist.

OBERHÄUSER MAUEL DIHOVICHNIJ Kulturkirche Ost Köln GAG

Ganz anders Bettina Mauel: Ihre Themen sind Landschaften, Menschen und Bewegung. Ihre Ölgemälde zeigen zum Beispiel Dahlien, tanzende Menschen oder Felder mit Mohnblumen. Mit ihren Landschaftsbildern möchte sie den Betrachter einladen, sich wieder mit seinem Sehen zu befassen. Bei näherer Betrachtung nimmt man die unterschiedlichen Schattierungen der einzelnen Farben wahr. Das Gehirn lernt zum Beispiel, die unterschiedlichen Rottöne der Dahlien wahrzunehmen. So wie Bewohner der Arktis gelernt haben, unendlich viele Weißtöne voneinander zu unterscheiden, so kann man durch die Betrachtung von Landschaftsbildern lernen, auch minimale Unterschiede zu begreifen.

Sehen ist eine Kunst

Ihre Tanzszenen malt Bettina Mauer mit Menschen ohne Gesichter, damit sich der Betrachter auf die Dynamik des Bildes konzentriert und Lust verspürt mitzutanzen. Die Kunst der preisgekrönten Künstlerin ist ein Appell, sich mit Farbe und Dynamik zu befassen. „Ich male, was ich sehe“, sagt Bettina Mauel. Und in diese Sehwelt möchte die Künstlerin den Betrachter mitnehmen. Spannend? Aber sicher!

OBERHÄUSER MAUEL DIHOVICHNIJ Kulturkirche Ost Köln GAG

Genau wie bei Dmitrij Dihovichnij. Schon auf den ersten Blick merkt man seinen Arbeiten an, dass etwas nicht zusammenpasst, wenn er etwa klassische Motive mit modernen Details kombiniert. So umschlingt in einer Skulptur eine Krake, die von Jules Vernes Beschreibungen inspiriert ist, ein Kreuzfahrtschiff aus dem Hier und Jetzt. Der Künstler ließ sich dabei von Jules Verne inspirieren. „Viele seiner Visionen sind längst Realität.“

Spannend fand Dihovichnij die Wirkung seiner Arbeiten in unserer KULTURKIRCHE OST: „Ich bin sehr beeindruckt von der Architektur. Meine Arbeiten passen gut zu dem rauen Beton der Wände.“

Zur Website von Bettina Mauel
Zur Website von Jo Oberhäuser
Zur Website von Dmitrij Dihovichnij

 

 

 

WAS GIBT’S ALS NÄCHSTES IN UNSERER KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!