Öffnungszeiten: donnerstags und freitags von 17 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 0221/2011-242 oder per Email.
Eintritt: frei
Von einer „besonderen Ausstellung“ sprach Professorin Irene Daum in ihren einführenden Worten – und sie hatte Recht. „Jeannette de Payrebrune, Dierk Osterloh und Peter Rutzen arbeiten allesamt mit klassischen künstlerischen Techniken“, führte sie aus. „Wir sehen hier keine Installationen oder Perfomances. Wir sehen eine Ausstellung wider den Zeitgeist.“ Der Zeitgeist, wie er sich auf den großen Festivals gegenwärtig präsentiert, liebt die Bewegung, das Laute – kurz: das Spektakel. In der Ruhe unserer KULTURKIRCHE OST hingegen könne man sehen, so Daum, „welche künstlerische Kraft klassische Malerei und Skulpturen entfalten können“.
Aus den Zacken einer ausrangierten Harke lässt Osterloh zwei Augen stieren – und man fühlt sich beobachtet. In den zart schimmernden, fast schon Airbrush-artig wirkenden hellen Gemälden de Payrebrunes offenbaren sich unendliche Weiten – die man unbedingt entdecken möchte. In den düsteren Visionen von Rutzens Vanitas-Werken zeigt sich eine todbringende Zukunft – der man niemals ausgeliefert sein will.
„Je intensiver Sie sich mit einem Bild befassen, desto mehr sehen Sie“, gab Daum den Gästen der Vernissage, die der Sommerhitze trotzend den Weg in unsere KULTURKIRCHE OST gefunden hatten, mit auf den Weg. „Es wird Ihnen gespiegelt, was zu dem Bild in Ihnen vorgeht. Lassen Sie sich darauf ein!“
Die Dreier-Ausstellung mit dem epischen Titel „Von der Sehnsucht nach Licht bis zur Apokalypse“ ist kein zufälliges Nebeneinander, sondern eine echte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Mitteln klassischen Kunstschaffens. „Der Daseinskampf ist ein Roter Faden bei mir“, erklärte Dierk Osterloh. „Aber auch die ewige Sehnsucht der Menschen nach Licht, Ruhe und Geborgenheit.“
Davon wird es, folgt man Peters Rutzens dystopischer Weltsicht, künftig nicht viel geben. „Die Apokalypse ist nicht zu vermeiden“, sagte er ohne einen Anflug von Relativierung. „Wir werden alle Klimaziele reißen. Unter anderem deshalb komme ich in meiner Kunst immer wieder auf den Tod.“
Jeannette de Payrebrune widerspricht ihm nicht, bezieht aber in ihren ausgestellten Werken eine Gegenposition. „Es ist wichtig, beim Malen die Hoffnung nicht aufzugeben“, argumentierte sie. „Deshalb habe ich ganz bewusst diese Bilder für die Ausstellung ausgesucht. Ich finde diese Art der Auseinandersetzung mit anderen Künstlern ungeheuer spannend.“
Noch bis zum 12. Juli besteht die Möglichkeit, an der spannenden Auseinandersetzung dieser drei in Köln arbeitenden Künstler teilzuhaben.
Zur Website von Jeannette de Payrebrune
Zur Website von Dierk Osterloh
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