Heartliners & Oskar

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Heartliners & Oskar

Akustische Klasse im Doppelpack
Der Liedermacher Oskar und die Country-Coverband Heartliners bereiten den Buchforstern ein „Schönes Wochenende“

Die untergehende Sonne machte den besonderen Veranstaltungsort noch außergewöhnlicher. Die Konzerte „Schönes Wochenende in Buchforst“ fanden nicht direkt vor unserer KULTURKIRCHE OST statt, sondern auf dem unteren Naturstein-Platz neben dem Kirchengebäude. Und als es an dem lauen Spätsommerabend dunkel wurde, sorgte die zurückhaltende Beleuchtung der Bühne für echte Lagerfeuerromantik. Wobei die Corona-Regeln allerdings verhinderten, dass man an diesem Lagerfeuer allzu gemütlich zusammenrückte. Der Stimmung aber tat das keinen Abbruch.

Oskar

Die war auch schon am frühen Abend gut gewesen. Oskar hatte die Veranstaltung eröffnet. Der Singer/Songwriter stand ganz allein auf der Bühne und begleitete sich selbst auf der Gitarre. Gelegentlich schnallte er sich die Mundharmonika um. Er sei ein wenig nervös, gestand er zur Begrüßung. Die Stücke seiner CD „Sichtkontakt“ („Ganz frisch geliefert!“) habe er noch nie vor Publikum gespielt: „Das ist eine Premiere.“ Den Erlös aus dem Verkauf nach seinem Auftritt spendete er an das Aktionsbündnis „Kein Veedel für Rassismus“ und an den Runden Tisch Buchforst. Der gemeinnützige Verein hatte gemeinsam mit der GAG Immobilien AG zu dem Gratiskonzert vor unserer KULTURKIRCHE OST eingeladen.

„Ich habe aufgehört, mich mit anderen Musikern zu vergleichen“, sagte Oskar im Anschluss an seinen Auftritt. Aber es ließ sich nicht überhören, dass ihn Liedermacher wie Reinhard May, Udo Lindenberg und Stoppok inspirieren. Den Refrain des Songs „Ich kann fliegen“ habe seine Tochter getextet, erzählte er. „Das hat sie immer wieder gerufen, als sie bei einem Besuch in der Eifel am Pulvermaar herumhüpfte.“

Urlaub, Piraten und Partisanen

In seinen Liedern geht es um den Urlaub, Piraten und Partisanen. Und um die Tücken des Alltags – wie in „Der Online-Willi“, ein Stück über zweifelhafte Praktiken beim Internethandel. Politisch wird Oskar auch: „Das Denken wird durch Wut ersetzt“, heißt eine Zeile. Und mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen rief er ins Publikum: „Bitte wählt morgen vernünftig!“

Oskar wohnt in direkter Nachbarschaft zu unserer KULTURKIRCHE OST. Das passte prima zu der Veranstaltung, die ja „von Buchforstern für Buchforster“ gedacht war. Im Jahr zuvor hatte man sogar noch ein umfassenderes Programm anbieten können: neben Musik eine Filmvorführung, Essen und eine Ausstellung. Corona ließ das Angebot 2020 schrumpfen.

Auch die Heartliners sind im Stadtteil Buchforst verwurzelt. Die Band, die zur untergehenden Sonne spielte, trifft sich zur Probe bei Sänger Stephan Nathe im Keller – und der wohnt direkt nebenan. Die Heartliners haben früher zu fünft gespielt – mit drei Gitarren und Schlagzeugbegleitung. Beim „Schönen Wochenende in Buchforst“ traten sie in ihrer aktuellen Besetzung als Trio auf: neben Nathe die beiden Gitarristen Lino Wischeid (zweite Stimme) und Andreas Damm (dritte Stimme).

„Das waren jetzt die Rolling Stones light“

„Wir sind international unterwegs und singen auf Englisch“, sagte der Sänger zum Einstieg. Die vielstimmigen Stücke, reduziert akustisch vorgetragen, passten wunderbar zur aufkommenden Lagerfeuerstimmung. Allesamt Coverversionen, allesamt mit einem erdigen Country-Anstrich versehen. „Nichts aus den Charts, eher schon ein wenig vergessene Klassiker“, wie Gitarrist Damm erklärte. Eine Johnny-Cash-Version des U2-Hits „One“ etwa, die „Honky Tonk Women“ von Mick Jagger und Keith Richards („Das waren jetzt die Rolling Stones light“). Und eine gefühlvolle Fassung von „Sweet Child o’ Mine“ der Guns N’ Roses – stimmige Songs für einen runden Abend.

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