VORSTADTKINO
Die bitteren Tränen der Petra von Kant

Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

VORSTADTKINO
Die bitteren Tränen der Petra von Kant

3. Oktober 2020 / 20:30 - 23:00

Kostenlos
Zwei Frauen sitzen auf einem Bett
Die bitteren Tränen der Petra von Kant

Regie: Rainer Werner Fassbinder
Spielfilm, BRD 1972, 124 Min.
Mit Margit CarstensenHanna Schygulla und Katrin Schaake

Eintritt: frei

Die reiche und erfolgreiche Modeschöpferin Petra von Kant lebt mit ihrer Sekretärin Marlene in einer luxuriösen Bremer Wohnung. Durch eine Freundin lernt sie das Model Karin kennen und verliebt sich. Um die junge Frau an sich zu binden, bietet sie ihr eine Anstellung als Mannequin an. Die beiden ziehen zusammen und werden ein Paar. Doch Karin ist der Beziehung schon bald überdrüssig. Als ihr Mann nach Europa kommt, will sie zu ihm zurückkehren. Petra ist verzweifelt.

„Frau von Kant verliert ihre Form, der Film hält seine. Dass Fassbinder diese Geschichte zunächst fürs Theater geschrieben hat, will er keinen Augenblick verbergen. Wenn ein Akt zu Ende ist, blendet er überdeutlich ab. Wenn ein Dialog ausläuft, klingelt sofort hilfreich das Telefon, um der Handlung weiterzuhelfen. Immer wieder deklamiert sich Margit Carstensen hoch in übernatürliche, theatralische Sprachlagen: Sie spricht an wichtigen Stellen wahrhaftig Jamben, und ihre Sätze wirken dann wie in Blattgoldrähmchen ausgestellt. Von morgens bis abends bewegen sich diese Frauen in wallenden Trancegewändern, die Köpfe meist aus Pelzkrägelchen hervorschauend. Kein Luftzug Außenwelt weht in dieses aufgedonnerte Wohnatelier der Petra von Kant, das der einzige Schauplatz des Films bleibt. So dreht die Künstlichkeit des Dekors und der Mittel die wilde, verzückte Künstlichkeit der hier vorgetragenen Gefühle Spirale um Spirale höher. Zwei Stunden lang ist der Zuschauer eingeschlossen in diese Welt ohne Aussicht. Ein Sog entsteht, ein Schwindelgefühl, bis der Ernst und die Lächerlichkeit dieser Passionsgeschichte, bis der Kitsch und die Kunst daran sich nicht mehr klar unterscheiden lassen. Wieder einmal hat Fassbinder den sogenannten guten Geschmack kunstvoll aufs Kreuz gelegt.“ Aus der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG

Details

Datum:
3. Oktober 2020
Zeit:
20:30 - 23:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Kulturkirche Ost
Kopernikusstraße 32/34
Köln-Buchforst, NRW 51065 Deutschland