Höhenfeuer

Regie: Fredi M. Murer
Spielfilm, Schweiz 1985, 118 Min.
Mit Thomas Nock, Johanna Lier, Dorothea Moriz, Rolf Illig

Eintritt: frei

Corona-Regeln: Bei unseren Veranstaltungen folgen wir den jeweils aktuell geltenden Covid19-Bestimmungen von Bund, Land NRW und Stadt Köln. Besucher des Vorstadtkinos müssen entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein und dies entsprechend nachweisen. In der Kirche gilt Maskenpflicht bis zur Einnahme des Sitzplatzes. Am Eingang sind zur Nachverfolgung die Kontaktdaten zu hinterlassen. 

Inhalt

Auf einem abgelegenen Bergbauernhof lebt eine Familie: Vater und Mutter, Tochter und Sohn. Auf der gegenüberliegenden Talseite wohnen die Eltern der Mutter. Mit ihnen kann die Familie mit dem Feldstecher Kontakt aufnehmen, mittels eines einfachen Zeichensystems. Der Besuch bei den Großeltern ist – wie ein Besuch der Messe oder des Markts Tal – fast eine Tagesreise.

Der einsamste unter den Einsamen ist der gehörlose Bub. Nur mit seiner Schwester kann er sich wirklich austauschen. Der erwachenden Sexualität seines Sohns begegnet der Vater halb spöttisch, halb strafend. Die letzte Strafe ist die Verbannung des Buben auf die oberste Alp. Als ihn dort seine Schwester besucht, werden sie zum Liebespaar. Der Beginn einer Tragödie …

Murer verbindet das mythische Ödipusmotiv mit äußerster ethnografischer Genauigkeit, das Symbolische mit dem Realistischen. Er steigert den Alltag – etwa die Maulwurfjagd zu Beginn, den Gang der Jahreszeiten samt Wachstum der Flora und der Tiere, den Gang zu den Großeltern, zur Kirche und zum Markt – ins Zeichenhafte, ja Metaphysische. Die Wortkargheit der Protagonisten schafft Raum für eine außerordentlich filmogene Körpersprache – fast wie im Stummfilm.