Regie: Slátan Dudow
Drehbuch: Bertolt Brecht, Ernst Ottwalt, Slatan Dudow
Spielfilm, Deutschland 1932, 74 Minuten
Mit Hertha Thiele, Ernst Busch, Marta Wolter, Adolf Fischer
Eintritt: frei
Der Film spielt im Berlin der frühen 1930er-Jahre. Zu Beginn des Films stürzt sich ein arbeitsloser junger Mann (Annis Bruder) aus Verzweiflung aus dem Fenster, nachdem er wieder keine Arbeit gefunden hat. Seiner Familie wird kurz darauf die Wohnung gekündigt. Sie zieht in die Gartenkolonie namens „Kuhle Wampe“.
Anni, die Tochter der Familie, hat als einiges Familienmitglied noch Arbeit. Als sie schwanger wird, verlobt sie sich mit ihrem Freund Fritz und trennt sich gleich darauf nach einem Streit wieder von ihm. Bekannt ist der Film vor allem für eine Szene, in sich Anni und ihre Begleiter mit wohlhabenden Bürgern über die Situation der Weltwirtschaftskrise streiten. Wer werde denn die Welt verändern, fragt einer der Wohlhabenden. Die Anwort: „Die, denen sie nicht gefällt.“
Aus Reclams Filmführer:
„Kuhle Wampe war der einzige eindeutige kommunistische Film der Weimarer Republik. Er wurde unter großen Schwierigkeiten unabhängig produziert. Rund ein Viertel der Szenen mußten in zwei Tagen abgedreht werden. Nach seinem Erscheinen wurde der Film von der Zensur verboten, weil er angeblich den Reichspräsidenten, die Justiz und die Religion beleidige. Nach heftigen Protesten von Künstlern und Kritikern u.a. und einigen Schnitten wurde das Verbot aufgegeben. Brecht machte später dem Zensor das ironische Kompliment, er sei einer der wenigen gewesen, die den Film wirklich verstanden hätten. Der Film ist ein ungewöhnliches Filmdokument aus jener Zeit; und in vielen Sequenzen wird hier die Realität deutlich, die aus vielen Filmen seiner Zeit vertrieben wurden.“