Regie: Andrei Tarkowski
Spielfilm, Sowjetunion 1972, 167 Minuten
Mit Donatas Banionis, Natalja Bondartschuk
Eintritt: frei
Von einem Großmeister der Science-Fiction-Literatur – dem polnischem Autor Stanislaw Lem – stammt die Vorlage für Andrei Tarkowskis „Solaris“. Die Reise des Psychologen Kris Kelvin (Donatas Banionis) beginnt auf der Erde. Er wurde ausgewählt, um auf der Raumstation, die um den Planeten Solaris kreist, nach dem Rechten zu sehen, da man von dort keine sinnvollen Nachrichten mehr bekommt. Solaris ist ein Planet, dessen Oberfläche vollständig von einem Ozean bedeckt ist. Es wird angenommen, dieser könne denken und hätte womöglich noch mehr Fähigkeiten, von denen noch nichts bekannt ist.
Mit trickreichen, visionären Bildern des Weltalls, von Raumschiffen oder Raumfahrten will „Solaris“ nicht dienen. Tarkowski hat sehr früh zu einer ausgereiften Filmsprache gefunden, der er im Lauf der sieben Langfilme, die unter seiner Regie entstanden sind, treu geblieben ist. Das bedeutet, dass der Zuschauer gefordert ist, Zusammenhänge herzustellen und Bedeutung zu konstruieren.
Wenn Stanley Kubrick mit „2001 – Odyssee im Weltraum“ die erste und einzige Weltraumoper geschaffen hat, so präsentiert das russische Pendant „Solaris“ das erste tiefgründig melancholische Weltraumrequiem.
(Auszüge aus einem Beitrag von Christian Schön auf Filmstarts.de)