Terrence Ngassa Band

Bettina Balendat Kulturkirche Ost Köln GAG
Bettina Ballendat
8. März 2022
Jeanine Vahldieck Band Kulturkirche Ost Köln
Jeanine Vahldieck Band
28. März 2022

Terrence Ngassa Band

Terrence Ngassa Band Kulturkirche Ost Köln
„Constellations“: Vielfältiger Crossover-Jazz zwischen Köln und Kamerun

Den ersten Applaus gab es bereits vor dem ersten Ton: Als bekanntgegeben wurde, dass nicht nur der Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke von Bettina Ballendat zu 100 Prozent der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt wird, sondern dass zudem die GAG Immobilien AG, Trägerin unserer KULTURKIRCHE OST, die Spendenkasse mit der Summe jener Eintrittsgelder auffüllt, die bei den Veranstaltungen während dieser Ausstellung zusammenkommen. Neben dem Auftritt der Jeanine Vahldiek Band am kommenden Freitag also auch dieser Abend mit der Band des weltweit renommierten Jazz-Trompeters Terrence Ngassa.

Für den Auftritt in unserer KULTURKIRCHE OST hatte Ngassa sein Quartett zum Quintett vergrößert. Zu Jura Wajda (Klavier), Julian Walleck (Bass) und Benedikt Hesse (Schlagzeug) kam der Schweizer François de Ribaupierre. „Sein Saxofon macht die Musik vielfältiger“, erklärte der Bandleader. Aber geht das überhaupt? Kann eine Musik noch vielfältiger werden, die ohnehin schon eine afrikanisch-europäische Melange aus Weltmusik, Klassik und Jazz ist? In seiner Interpretation des Crossover-Programms „Constellations“ – Englisch für „Konstellationen“ oder „Sternbilder“ – zeigte das Quintett: Das geht sehr wohl!

Wechselnde Stimmung

Die Stimmung der Stücke – allesamt von Ngassa arrangiert, teils von ihm komponiert – changierte immens. In einem der Stücke ging es um eine Frau, die lange darum gekämpft hatte, ein Kind zu bekommen. Als sie es doch bekam, sah sie sich nicht in der Lage, es zu behalten. So übersetzte Terrence Ngassa den Liedtext für alle Besucher in unserer KULTURKIRCHE OST, die die Sprache der Bamileke, einer Volksgruppe aus dem Westen von Kamerun, nicht verstehen.

Gleich darauf eröffnete die Band die Tanzfläche. Terrence Ngassa forderte das Publikum nicht nur zum Mitsingen und Mitklatschen auf, es sollte aus den Kirchenbänken treten und die Hüften kreisen lassen. Viele folgten der Einladung, nur wenige schienen zu Pandemiezeiten ein wenig eingerostet zu sein.

Der nächste Block des Programms war Satchmo gewidmet: Louis-Armstrong-Klassiker von „When The Saints Go Marching In“ bis „Moon River“. „Die Begeisterung für ihn habe ich von meinem Vater geerbt“, erklärte Ngassa. Und nicht nur das: „Mein Vater“, Solotrompeter im Nationalorchester Kameruns, „war mein erstes Vorbild und mein Mentor.“

Heimspiel in Buchforst

Beim Konzert trug der Jazzmusiker ein feierliches Gewand aus Kamerun, wo er 1974 geboren wurde. Den größten Teil seines Lebens hat Ngassa bisher in Deutschland verbracht, genauer in Köln. Ab dem Jahr 2000 studierte er mit einem DAAD-Stipendium an der Musikhochschule, 2002 erhielt er den Jazzpreis der Stadt Köln. Seit 2005 lebt er in Buchforst, also in direkter Nachbarschaft zu unserer KULTURKIRCHE OST.

Kein Wunder, dass das Konzert zum Heimspiel wurde und neben seiner Frau und den drei Kindern etliche Freunde vorbeischauten. In der Pause kam Terrence Ngassa ins Plaudern: „Ich habe auch mal die Jugendmannschaft des FC Buchforst trainiert“, erzählte er. „Bis immer mehr Eltern sich einmischten und sagten, ausgerechnet ihr Kind müsse bei jedem Spiel aufgestellt werden. Aber das gibt’s bei mir nicht.“

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Terrence Ngassa Band Kulturkirche Ost Köln