Argentinische Folklore, World Music und Jazz vom Familienprojekt aus Vater Carlos (Gitarre) und seinen Söhnen Lucas (Vibraphon) und Dalmiro (Saxophon)

Argentinien? Die erste Assoziation ist klar: Tango. Das Trio Dorado allerdings macht bei seinem Gastspiel in unserer KULTURKIRCHE OST Schluss mit dem Klischee: Argentinier können auch anders!

Zum Beispiel: Musik machen, die zeitgemäßer klingt, als sie ist. Der im wahrsten Wortsinne „chillige“ Dorado-Mix aus Jazz, Folk und Pop würde auf jeder „Café del mar“-Compilation eine gute Figur abgeben, wären da nicht immer wieder die rhythmischen Ausbrüche, die den Altarboden unserer KULTURKIRCHE OST in einen Dancefloor verwandeln. Dann tauscht Danilo sein Saxophon, dem er sonst zartschmelzende Melodien entlockt, gegen ein Tambourin, funktionieren Lucas und Carlos ihre Instrumente in Schlagwerke um.

Timing und Tightness

Der Buchforster Kirchensaal hat in den vergangenen Jahren schon viele großartige Bands und Musiker gehört und gesehen. In Sachen Timing und Tightness – zu deutsch vielleicht: Eingespieltheit – zählen die drei aus der Virtuosenfamilie sicherlich zum Besten, was sich in unserer KULTURKIRCHE OST bisher die Ehre gab.

Man ist versucht zu schreiben, das läge den Dorados im Blut – doch das wäre natürlich Unfug. Beim Zusammenspiel macht vor allem gemeinsames Üben die Meisterschaft, und wenn eine solche Familiencombo in diesem Punkt tatsächlich einen Vorteil haben sollte gegenüber Formationen ohne Verwandschaftsgrade, dann allenfalls den: Lucas und Danilo sind ins Spiel mit ihrem Vater offenbar von Kindheit an hineingewachsen. 

In der Welt unterwegs

Dass ihnen dabei augen- und ohrenscheinlich nicht der Spaß am Spiel abhanden gekommen ist, ist die eigentliche Meisterleistung des väterlichen Anführers. Die Söhne haben, so verrät es die Homepage der Dorados, die Musik selbst zu ihrem Beruf gemacht, ihre instrumentalen Spezialisierungen eingehend studiert und sind längst auch ganz unabhängig von familiären Zusammenhängen in der ganzen Welt unterwegs.

Die Zuhörer in unserer KULTURKIRCHE OST haben dafür gute Ohren und wissen, was sich gehört: Zugabe muss sein! Aller guten Dinge sind schließlich elf, nirgendwo weiß man das besser als in Köln. „Apercu“ – zu deutsch: Vorschau – heißt das letzte Stück. Lukas lässt seine vier Klöppel die gesamte Breite seines Vibraphons vermessen, auch Danilos Sax gibt nochmal Gas.

So hört sich kein Rausschmeißer an. So dürfte es ewig weitergehen …

Zur Website des Trio Dorado

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