gerhard prasser melaten ausstellung kulturkirche ost köln GAG
Gerhard und Karin Praßer
5. Oktober 2018
Renegade Bunch Kulturkirche Ost Köln GAG
Renegade Bunch
19. Oktober 2018

Was wiegt Kunst?

Ausstellung von Ati von Gallwitz, Manfred Dahmen und Alexander Ivo Franz
Um die Frage nach dem gesellschaftlichen Gewicht von Kunst kreist die gemeinschaftliche Ausstellung von Ati von Gallwitz (Skulpturen), Manfred Dahmen und Alexander Ivo Franz (Gemälde) in unserer KULTURKIRCHE OST.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist vom 18. Oktober bis zum 10. November 2018 geöffnet – immer donnerstags bis samstags von 17 bis 20 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon 0162-233 67 01. Außerdem ist sie eine Station der Museumsnacht Köln am Samstag, 3. November, von 19 bis 2 Uhr morgens.

Eintritt: frei

Die erste Überraschung erwartete die zahlreichen Besucher der Vernissage direkt am Eingang unserer KULTURKIRCHE OST: eine Waage stand dort für jene Gäste, die für ein versammeltes Gesamtkunstwerk ihr Gewicht mit in die Waagschale werfen wollten.

Prof. Dr. Irene Daum, die wie gewohnt kundig in die Ausstellung einführte, fand für das gewichtige Entree zur Ausstellung die richtigen Worte oder, besser, die richtige Fragestellung: „Welches Gewicht hat Kunst in unserer Gesellschaft?“

Ati von Gallwitz, Manfred Dahmen Alexander Ivo Franz Kulturkirche Ost Köln GAG
Mensch und Natur

Die studierte Bildhauerin Ati von Gallwitz arbeitet hauptsächlich mit dem natürlichen Material Holz. Ihr zentrales Thema hat sie in der Interaktion von Mensch und Natur gefunden. Sie sucht die Schönheit in von der Natur gegebenen Formen und die Aussage darin. „Ich mache das, weil es mir ein herzliches Anliegen ist, dass man die Natur in der Kunst spürt“, erklärte die Künstlerin, die in Köln lebt und arbeitet.

Immer wieder fordert sie den Betrachter ihrer Werke auf, sich mit der Natur mehr zu befassen und die Umwelt zu bewahren. Beispielhaft dafür sieht sie ihr Werk „Twittering Tree“, zu dem sich von einem europäischen Forschungsprojekt, das die die Kommunikation von Bäumen und Pflanzen untersucht, inspirieren ließ: „Als ich das Efeugerippe im Botanischen Garten gesehen habe, wusste ich direkt, dass ich daraus was machen möchte“, sagt die 71-jährige. Die Pflanze hat sie mit zahllosen Reißzwecken bestückt. So stellt sie eine Verbindung her zwischen der Informationskultur von gestern und heute. „Früher haben wir kleine Zettel an Reißzwecken aufgehängt, um Informationen zu veranschaulichen“, erklärt von Gallwitz. „Heute nutzen wir dafür Medien wie Twitter.“

Das Menschliche bleibt immer gleich

Ähnlich lebensnah ist auch die Kunst von Manfred Dahmen (Jahrgang 1952), auch wenn er für seine Arbeiten abstrakte Mittel nutzt. Werke wie „Apollon“, „Hera“ oder „Europa“ sollen verdeutlichen, dass zur Zeit der Alten Griechen die gleichen Dinge wichtig waren wie heute. „Die Menschen trugen zwar andere Kleidung und gingen im Alltag anderen Aufgaben nach, aber im Kern bleibt das Menschliche immer gleich“, erklärt er.

Dahmen und sein Freund und Kollege Alexander Ivo Franz haben in ihrer Heimatstadt Mülheim an der Ruhr das „Amt der weiterbildenden Fantasie“ gegründet, das die Entfaltung der Vorstellungskraft der Menschen fördern will. Franz versucht außerdem, die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst über seine aktuelle Werkreihe „Weight“ zu erfassen.

Für die Ausstellung in unserer KULTURKIRCHE OST hat er eine ganz spezifische Werkauswahl getroffen: „Ich wollte Farbe auf die grauen Kirchenwände bringen und habe meine Bilder so ausgesucht, dass sie zur Struktur der Mauern passen.“ Ein signifkantes Beispiel für seine Arbeit – sowohl ästhetisch wie inhaltlich – ist das Gemälde „Zeltstadt“, mit dem Franz das Dauerbrennerthema Flucht kommentiert. „Jahrelang müssen Menschen wie gestapelt in solchen Unterkünften hausen“, sagt er. „Ein schrecklicher, Menschen-unwürdiger Dauerzustand.“

Rasanter Auftakt

Ati von Gallwitz, Manfred Dahmen Alexander Ivo Franz Kulturkirche Ost Köln GAG

„Starke Musik für starke Kunst!“ So würdigte Dirk Kästel von der veranstaltenden GAG Immobilien AG den Sound der Kölner Band „Mama Afrika“. Mit ihren abwechslungsreichen Rhythmen sorgten sie zum Auftakt und im weiteren Verlauf der Vernissage für reichlich Tempo.

Die Erlöse aus dem Verkauf der Bilder kommen dem Verein „Kunst hilft geben“ zugute, die Künstler verzichten auf einen Großteil ihrer Gage.

Was gibt’s als nächstes in unserer KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!

Ein Beitrag von „Talking Art“ über die Ausstellung „Was wiegt Kunst?“: