Öffnungszeiten: nach Vereinbarung unter Telefon 0221 2011 373
Vernissage: Freitag, 21. April 2023, um 19 Uhr
Einführung: Markus Isajiw im Künstlergespräch mit Katinka Schneweis
Komposition zur Ausstellung: Thomas Hieber, Alexandra Heyn (Harfe)
Finissage: Freitag, 12. Mai 2023, um 19 Uhr
Eintritt: frei
Alles guten Dinge sind fünf. Das stimmt zumindest für die Ausstellungsreihe „Die Kraft der leisen Mächte“ der im oberbayerischen Kaufering beheimateten Künstlerin Katinka Schneweis. Nach Fürstenfeldbruck, Schondorf und Passau macht sie im Frühjahr 2023 in unserer KULTURKIRCHE OST in Köln Station. Den Abschluss findet die Reihe im September 2023 im Museum am Mahnmal St. Nikolai in Hamburg.
„Die Kraft der leisen Mächte“ ist also sozusagen „Katinka Schneweis on tour“. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie überall auf dieselben Werke oder dasselbe Ausstellungsdesign setzt. „Ich richte mich nach der Umgebung“, erklärt sie. In Passau etwa traf sie mit ihren fragilen Skulpturen, den klein- bis großformatigen Gemälden und ihren ungewöhnlichen Pelzobjekten auf ein barockes Ambiente. Dieses „sehr üppige Umfeld“ mit Deckenstuck- und lüstern, roten Tapeten, Brokat-Vorhängen und goldgefassten Wandspiegeln verlangte nach einer anderen räumlichen Interpretation als das puristisch-strenge Ensemble unserer KULTURKIRCHE OST.
Der größte Unterschied zu den drei vorangegangenen Ausstellungen: „Der Kirchensaal in Buchforst ist ein einziger Raum“, erklärt Schneweis. „Bisher hatte ich immer einen Startpunkt, an dem die Ausstellung beginnt, und einen Endpunkt. Das war in dieser Form hier nicht möglich.“ Ohne die Vorgabe an die Betrachtenden, nach welcher Abfolge die Werke zu betrachten seien, ergab sich diesmal ein kreiselartiger Aufbau, in dessen inhaltlichem Zentrum Schneweis‘ Skulptur „Glücksfall“ steht. „Das war ein superspannender Prozess, der Raum war nicht einfach auszubalancieren“, sagt Schneweis. „Aber am Ende war ich sehr glücklich mit der Auswahl und dem Aufbau.“ Ein „Glücksfall“ eben.
Im Zusammenspiel mit den Objekten „Geburt“, „Entfaltung“ und „Der Flugversuch“ symbolisiert „Glücksfall“ die Entwicklung eines Kindes zu einer gestandenen Persönlichkeit. Überhaupt fällt auf, dass Katinka Schneweis keine Scheu hat, sich an die großen Themen des Lebens heranzuwagen. Das zeigen auch ihre Gemälde: von den kleinformatigen „Seelenporträts“, in denen sie abstrakt das Wesen eines Menschen einzufangen versucht, bis hin zu den großformatigen Werken, die ihre Inspiration unter anderem aus der griechischen Mythologie beziehen, aus den Geschichten des gefallenen Götterlieblings „Prometheus“ oder der Schutzgöttin „Athene“.
Ihre in dieser Form einzigartigen Pelzobjekte nennt Schneweis augenzwinkernd einen „kreativen Ausflug“. Den Impuls gab das Erbstück einer Urgroßtante. „Ich habe überlegt, wie man diesem schönen Material künstlerische Wertschätzung zukommen lassen kann, ohne das subtil Abstoßende, das ihm innewohnt, zu verleugnen.“ Folgerichtig fasst sie diese Arbeiten unter folgender Überschrift zusammen: „Schmerz und Schönheit“.
Eigens zur Ausstellung hat Thomas Hieber ein Stück für Harfe komponiert, eingespielt von Alexandra Heyn, zu hören zu Vernissage und Finissage der Ausstellung und in den begleitenden Videos zu den Stationen Passau und Köln.
Zur Website von Katinka Schneweis