Dass zwei Chöre für ein Konzert zusammenfinden, ist nichts Ungewöhnliches – schon gar nicht für die beiden Sängergruppen, die „La nuit“ in unserer KULTURKIRCHE OST besangen. Beide gehören dem Verband Deutsch-Französischer Chöre (DFC) an. Die Institution will die Verständigung zwischen beiden Völkern durch das Medium Musik fördern. Dass sich also Chöre des Verbands zu gemeinsamen Konzerten verabreden, ist kein Zufall, sondern Prinzip.
Den Auftakt übernahmen die rund 30 Aachener Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Heinrich Bentemann. Nach kleineren Unsicherheiten zu Beginn wussten sie mit „Le soleil et la lune“ von Charles Trénet vollauf zu überzeugen. Die Kölner Sangeskollegen im Publikum sangen und groovten leise mit. Mit „Les Djinns“ folgte das erste Highlight des Abends: Gabriel Faurés klangmalerisches Meisterwerk zauberte geisterhafte Stimmung ins Kirchenrund.
Der deutsch-französische Chor aus Köln konnte sich bei seinem Heimspiel in unserer KULTURKIRCHE OST auf ein etwas größeres Stimmvolumen stützen: Zu den rund 40 Mitgliedern zählten rund 15 Männer – rund doppelt so viele wie bei den Aachenern. Aufhorchen ließ besonders „Walvisnota“, eine dem Gesang von Walen nachempfundene Komposition von Franco Prinsloo mit lang liegenden und sich bisweilen fein reibenden Harmonien.
Ähnlich originell die Auswahl von „J’entends le moulin“, einem Arrangement von Donald Patriquin nach einem kanadischen Traditional. Mit dem wiederkehrenden „Tikitiki tak“ ahmten die Sänger das dynamische Klappern eines Mühlrads nach. Auf den vierteiligen Liederzyklus „Les chansons des roses“ von Morten Lauridsen folgten die Popklassiker „Hey Jude“, „Love of my life“ und „Bridge over troubled water“, ehe sich beide Chöre einem Riesenklangkörper zusammenfanden. Für 70 Stimmen (und mehr) wie geschaffen ist das Stück „Höllischer Chor“ („Choeur infernal“) des Kölner Komponisten Jacques Offenbach, dessen 200. Geburtstag in der Kulturwelt zurzeit überall gefeiert wird.
Um die Zuhörer nicht völlig überwältigt in die einsetzende Nacht zu entlassen, wählten die Sänger aus Aachen und Köln einen sanften Klassiker als Abschluss, ebenfalls aus der Feder von Geburtstagskind Offenbach: „Barcarolle“. Da kam bei sommerlichen Temperaturen Urlaubsstimmung auf …
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