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Corcos & Papadopoulos
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Otmar Alt

Otmar kunterbunt
Otmar Alt färbt die oft so graue Gegenwart bunt. Mit seinen Gemälden, Grafiken und Skulpturen will der Meister Bewegung in festgefahrene Gedanken bringen. Seine Ausstellung in unserer KULTURKIRCHE OST feierte die Farbe und forderte den Betrachter auf, sich seinen eigenen Kopf zu machen.

Regelmäßige Besucher von Ausstellungseröffnungen in unserer KULTURKIRCHE OST kennen sie schon: Professor Dr. Irene Daum, die die einführenden Worte spricht und mit großer Sach- und Fachkenntnis erklärt, vor welchem Hintergrund und aus welcher Motivation heraus der ausstellende Künstler seine Arbeit betreibt – auf dass man ihn besser verstehe. Der Künstler dieser Vernissage stellte Prof. Daum allerdings vor eine besondere Herausforderung. Sie zitierte Otmar Alt: „Kunst, die man erklären muss, ist langweilig.“ Seine durchweg farbenfrohen Gemälde und Skulpturen soll sich der Betrachter bitteschön selbst erschließen. Daum beließ es deshalb bei biographischen Fakten und entließ die zahlreichen Besucher ansonsten ausnahmsweise unvorbereitet in den Bilderreigen des Meisters.

 

Alt ist ein Mann mir starken Überzeugungen. Kunst, findet er, dürfe keiner Elite vorbehalten bleiben, sondern soll möglichst breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden. „Ich bin kein Museumskünstler“, so der 77jährige. Ein guter Grund für ihn, in unserer KULTURKIRCHE OST auszustellen. „Hier kann jeder reinschauen und sich seine Gedanken dazu machen.“ Kirchen liebt er ohnehin, denn: „Malen ist wie ein Gebet.“ Und so hofft er, dass seine Kunst Menschen genauso Kraft und positive Energie verleihen möge wie das Beten.

Alts Bilderrätsel 

Lässt sich der Betrachter auf eines von Otmar Alts Bildern wirklich ein und hat ein bisschen Geduld, ist die Lösung nicht mehr fern. Bei der Interpretation gibt es kein Richtig oder Falsch. „Endlich Ferien“, „Die Seemannsbraut“, „Zirkus, Zirkus – Der Startrompeter“ heißen Alts Bilder. Die Titel sind wie Köder, die die Gedanken in Alts Farbenmeer ziehen. Vordergründig erscheinen seine Werke bunt und heiter, bei längerer Betrachtung entfalten sich tiefgründige Bildergeschichten. Typisch für seinen Stil sind die puzzelartig zusammengesetzten Farbflächen und präzisen Umrisslinien. 

 

Die Grafiken, Skulpturen und Gemälde Alts erinnern an den Stil der Klassischen Moderne. Assoziationen wie Joan Miró oder Wassily Kandinsky kommen in den Sinn, doch Otmar Alt hat seine ganz eigene Handschrift. Bei Tieren (vor allem Katzen) und Menschen, in Phantasiewelten und im Zirkus findet er seine häufigsten Motive. Auch theologische und christliche Themen reizen ihn. So inszenierte er zum Beispiel im Lutherjahr 2017 Schwerpunktausstellungen zum Reformator. Genau diese hatten es Dirk Kästel angetan, Mitarbeiter des Kirchenträgers, GAG Immobilien AG, und Mitorganisatoren des Kulturprogramms: „Ich freue mich sehr, dass Otmar Alt heute hier ist.“

Alt fördert Jung

Otmar ist es ein wichtiges Anliegen, junge Menschen zu erreichen. „Wir müssen uns in die Gesellschaft einbringen. Wir müssen vermitteln, dass es im Leben um mehr geht als um wirtschaftlichen Erfolg.“ Zu diesem Zweck hat er die Otmar-Alt-Stiftung gegründet. Hier fördert er junge Talente mit Stipendien, Workshops und Seminare.

Die Ausstellung ist bis zum 10. Juli 2018 geöffnet und kann nach Vereinbarung unter Telefon 0221 2011-373 besichtigt werden.

Zur Website von Otmar Alt

Ein Videorückblick zu Otmar Alts Ausstellung von Talking Art:

 
Was gibt’s als nächstes in unserer KULTURKIRCHE OST? Schauen Sie doch mal in unseren Kalender!