Søren Thies

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Søren Thies

SØREN THIES Kulturkirche Ost Köln
„Sous le ciel de Paris“
Musettes und Chansons mit dem Herzensfranzosen Søren Thies

SØREN THIES Kulturkirche Ost Köln

Wozu sich lang aufhalten? Statt einem „Bonsoir“ gibt’s direkt Musik auf die Ohren: Mit dem Stück „Jeanette“ entführt Søren Thies sein Publikum ohne Umwege von Köln-Buchforst nach Paris. Da will man hin! Da steht Notre Dame noch unverbrannt, da fließt noch genug Wasser in der Seine. Es ist ein zeitloses Traum-Frankreich, das sich zwischen den Notenzeilen manifestiert.

Mit 15, berichtet Thies nach dem schmissigen Auftakt, sei er zum ersten Mal in Paris gewesen. Er erzählt von der Schönheit der Stadt, die so selbst jene direkt vor Augen haben, die noch nie da gewesen sind. Die Musik tut das ihre dazu: Geschichten von verlorenen Liebschaften in den dunklen Gassen hinter Sacré-Cœur, von von Feinschmeckern malträtierten Enten, vom Genuss heißer Schokolade in einem der zahllosen Straßencafés. Und dazu der schwelgerische Klang des Akkordeons.

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Walzertakt „eingebaut“

„Der Walzer“, behauptet Thies, „ist in diesem Instrument eingebaut.“ Wenn er selbst Stücke schreibt, haben sie deshalb oft einen 3/4-Takt. Das gilt naturgemäß auch für seinen „Inzidenz-Walzer“, einem Instrumentalstück aus der Zeit der Pandemie. Obwohl sich Thies das Stück also in seiner Heimatstadt Limburg ausgedacht haben dürfte, verströmt es jene einzigartige Melancholie, die im Klang des Akkordeons mindestens ebenso „eingebaut“ ist wie womöglich der Walzertakt und die man unwillkürlich mit einem Sonnenuntergangsszenario am Pariser Seine-Ufer verbindet.

Mit flinken Fingern spielt sich Thies durchs Repertoire der großen französischen Liederdichter und -interpreten wie Georges Brassens, Charles Trenet, Gilbert Bécaud, Julien Clerc, Serge Gainsbourg und Juliette Gréco. Zwischendurch baut er überraschende Brücken, etwa zu den Comedian Harmonists („Wenn der Wind weht“) oder zu seinem Programm mit jiddischer Musik, mit dem er ebenfalls tourt („Wie nemt men a bissele mazel“).

Zugabe: ein Kaktus

Das Publikum entlässt den Entertainer nicht ohne zwei Zugaben: „Les amants de St. Jean“, der Klassiker von Lucienne Delyle aus dem Jahr 1942, sowie – da sind sie wieder – „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists. Wer hätte gedacht, dass diese Berliner Sängerknaben so gut in ein Programm mit französischen Chansons und Musettes passen? Der Sonnenuntergang über unserer KULTURKIRCHE OST hat an diesem Abend jedenfalls unverkennbar eine Pariser Note.

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