Vernissage: Freitag, 16. September 2022, um 19 Uhr
Einführung: Stefan Skowron, Kunstkritiker und Publizist
Musik: DUO MAJU mit Jumana Hamadouche (Klarinette) und Marion Mick (Akkordeon)
Ausstellungsdauer: bis Sonntag, 2. Oktober 2022
Öffnungszeiten: sonntags, 18. und 25. September sowie 2. Oktober, jeweils 15-18 Uhr
Eintritt: frei
Ebenfalls im Rahmen der Ausstellung:
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Im Vorfeld der Vernissage gab es ein bisschen Aufregung. Eine Kölner Tageszeitung hatte die Ausstellung angekündigt, der Autor allerdings den Pressetext nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit studiert. Mitnichten nämlich, also wirklich absolut gar nicht geht es bei „überBRÜCKEn 2.0“ um bildnerisch-künstlerische Interpretationen des Karat- bzw. Peter Maffay-Songs „Über sieben Brücken musst du gehen“. Das einzige, was die Ausstellung und der Schlager gemeinsam haben, ist das Wort im Titel: „Brücke“.
Die befreundeten Künstler-Kolleginnen Sabine Losacker, Sabine Krüger und Andrea Temming haben sich das Wort „Brücke“ gemeinsam zur Aufgabe gemacht. Es steht hier als Synonym für den Teppich, der allen ausgestellten Werken in unserer KULTURKIRCHE OST eingewoben ist. Kein eben einfaches Thema für eine künstlerische Auseinandersetzung, wie Sabine Losacker einräumte, aber „eine interessante Herausforderung“, auf sie sich gerne eingelassen habe: „Inzwischen arbeiten wir drei immer weiter an dem Thema.“ Vor „überBRÜCKEn 2.0“ gab es bereits in Düsseldorf eine Ausstellung. Und nach der erfolgreichen Fortsetzung in Buchforst können sich die drei Künstlerinnen durchaus eine weitere vorstellen.
Angeregt hatte das Teppich-Thema Andrea Temming. Sie war bei einer Auslandsreise in Israel im wahrsten Sinne des Wortes darüber gestolpert. „Da lag ein Teppich mitten in der Landschaft, schon ganz eingewachsen von der Natur. Daraus ist ein Bild geworden, das ich mehrmals gemalt habe – erst klein, dann immer größer.“ In unserer KULTURKIRCHE OST hängt das Werk nun in Überlebensgröße und mit der für Temming typischen Gold-Fundierung, die alle ihre hier gezeigten Gemälde ausmacht.
Bei Sabine Krüger war ein wesentliches Element des Teppichs schon von jeher Teil ihres Schaffens: „Ich komme von der Linie“, sagt sie und ist damit dem Faden, ohne den kein Teppich Teppich sein kann, ganz nah. Sie zeigt Teppich-Gemälde, die aus zahllosen Strichen, pardon, Linien, pardon, Garnen entstanden sind; Teppiche, aus handgeformten Stoffblühten geknüpft und modular zu immer neuen Kunstwerken kombinierbar; und Teppiche, gewebt aus gerissenen Stücken von Papier oder Leinwand. „Sehr meditativ“, so beschreibt sie ihre Arbeitsweise.
Die Gäste der Vernissage konnten sich in Krügers detailverliebte Arbeiten verlieren oder in den Gesten und Haltungen der Losacker’schen Teppichbewohner ebenso wiederfinden wie in den Alltagsikonen Temmings. Mit alten brasilianischen Liedern auf Klarinette und Akkordeon sorgte das Duo Maju für angenehm melancholische Auslegware, auf der sich bestens über die metaphorische Wirkmacht des vorgegebenen Themas diskutieren ließ.
Kunstwissenschaftler Stefan Skowron nahm sich in seiner einführenden Rede die künstlerische Freiheit heraus, den Teppich aufzurollen und beiseite zu legen. Er verlegte den Ausstellungstitel kurzerhand ins Reich der Motoren: „Überbrücken“ beschreibt schließlich auch den Vorgang, in dem ein Auto ein anderes, dessen Batterie leer gelaufen ist, wieder flott macht. „Kunst, die Starthilfe ins Leben gibt“, sinnierte Skowron, „das verstehe ich – und das finde ich wunderbar!“
Zur Website von Sabine Krüger
Zur Website von Sabine Losacker
Zur Website von Andrea Temming
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