Beatwo

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Beatwo

Beatwo Kulturkirche Ost Köln
BEATWO: OFFLINE – JOURNEY TO KANAVU. ODER: EIN DUO MIT VIER HÄNDCHEN FÜR ANSPRUCHSVOLLE PERCUSSIONMUSIK

Was sich mit der besonderen Klangästhektik unserer KULTURKIRCHE OST in Köln so alles anstellen ließe, darüber denken unsere Programmmacherinnen viel nach. Soviel ist klar: akustische oder halbakustische Musik ist klar im Vorteil gegenüber solcher, die vor allem von verstärkten Instrumenten kommt. Den Klang von Streichern oder Harfen, eines Solo-Gitarristen oder einer Jazz-Combo vermag die Akustik des großen Kirchenraums vollendet zu veredeln. Der Sound einer energetischen Rockband hingegen macht aus dem akustischen Feenstaub unserer KULTURKIRCHE OST ratzfatz Hörmatsch. (Womit wir im übrigen überhaupt nichts Abwertendes gegen energetische Rockbands sagen wollen!)

Ganz großartige Bands und Musiker haben in und mit der außergewöhnlichen Akustik in diesem Kölner Gotteshaus schon gespielt: zuletzt Mischpoke oder das Trio Dorado, der Akkordeon-Virtuose Søren Thies oder – sogar mehr als einmal – der Gitarrist Marius Peters. Alle klangen sie ganz wunderbar in unserer KULTURKIRCHE OST, und gerade deshalb würde man wohl niemandem dieser geschätzten Künstler*innen zu nahe treten, wenn man konstatierte: Niemand klang bisher (Stand 2023) so gut wie Beatwo.

 

Es ist wohl kein Zufall, dass sich auf der Website des Percussionduos ein Reiter namens „Klangraum Kirche“ findet. Jan Jesuthas und Sebastian Gokus, beide trotz ihres jungen Alters erfahrene und bestens ausgebildete Schlagwerker, wissen nur zu gut, dass ihre Musik in solch heiligen und meist auch hallenden Hallen besonders gut zur Geltung kommt.

Klingendes Gesamtkunstwerk

Wenn Sebastian an Marimba- oder Vibraphon aus sanft hingetupften Tönen samtene Klangteppiche webt, dann gelingt das mit der Unterstützung eines Klangraums wie unserer KULTURKIRCHE OST besonders geschmeidig. Und wenn Jan mit der Handpan – einem, wie er erzählt, erst vor rund 20 Jahren nach dem Vorbild einer Steeldrum in der Schweiz entwickelten Percussion-Instrument, das aussieht wie ein kleines Ufo – glockige Arpeggios und Melodien hinzuwebt, dann entsteht ein klingendes Gesamtkunstwerk, das Assoziationen weckt von malerischen Südseeinseln, selbst wenn man noch nie auf einer war. Beatwo-hören spart Flugmeilen und schont das Klima.

Unglaublich, dass da nur zwei Instrumentalisten auf der Bühne stehen. Da läuft auch kein Loop-Player, Sequenzer oder Laptop mit, die butterweichen und dennoch voller Dynamik steckenden Auf- und Abfahrten sind perfekt analog programmierte Tracks, die auf jeder Chillout-Compliation eine hervorragende Figur machen würden.

 

Man würde Beatwo allerdings unrecht tun, schöbe man sie schnöde in die Schublade mit Meditationsmusik. Es geht den beiden eindeutig um mehr als ein paar gefällig hinarrangierte Harmonien und Melodien. Es geht um Tempi, Dynamiken, Klangfarben, Akustikexperimente und mehr – all jene Parameter, denen die Neue Musik im 20. Jahrhundert so viel mehr Priorität eingeräumt hat als die Kompositionsschulen zuvor. 

„Vielen Dank, dass Sie sich auf unsere Musik eingelassen haben“, sagen Jan und Sebastian zum Schluss dem begeistert applaudierenden Publikum. Vielen Dank, sagen wir, für ein Klangerlebnis in unserer KULTURKIRCHE OST – namens Beatwo. 

Zur Website von Beatwo

Beatwo Kulturkirche Ost Köln

 

 

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